Donnerstag, 22. November 2012

Der letze Post der Reise, der erste Post aus der Heimat

Wir sind in Ulm, bzw. Bernstadt angekommen. Die ersten zwei Wochen versüßten meine Eltern uns die Ankunft und mein Bruder hieß uns mit einer tollen Hochzeit willkommen. Nach zwei Wochen ging es weiter nach Ulm, wo wir erstmal Unterschlupf in einer WG fanden. Claus begann bereits am 01.07 zu arbeiten, ich startete einen Bewerbungsmarathon. So hatte uns der Alltag recht schnell wieder und wir müssen sehr drauf achten uns in dieser Welt des Konsums und des Übermaßes nicht zu verlieren.
Ob wir richtig angekommen sind, weiss ich nicht. Wird man nach so einer Reise je wirklich ankommen? Der Alltag saugt einen einfach auf, der riesiege Apparat funktioniert so perfekt, dass er sich weiterdreht egal ob alle Zahnräder da sind oder nicht. Und so können die Zahnräder rein und raus, ohne viel Anstrengung. Aber wir haben uns sehr verändert, während die Welt hier stehengeblieben zu sein scheint. Aber auch das ist nur Schein, denn es bewegt sich viel, wenn man es will, wenn man darauf hin arbeitet, dass sich das Leben und man selbst entwickelt. Wir genießen unsere Reise Abends beim Bilderschauen oder am Nachmittag und Wochenende, wenn wir die Natur genießen.
Natürlich haben wir hier auch viel Freude, wir freuen uns über die vielen schönen Cafes, die es in Ulm gibt, über die tolle Kletterhalle, die auf uns wartete und wir genießen unsere Familien, ob wir sie nun persönlich sprechen oder nur am Telefon. In dieser Hinsicht ist es schön, dass sich nichts verändert hat: sie lieben uns so wie zuvor auch und geben uns das Gefühl, als wären wir nicht weg gewesen.
Und bei uns? Nun, es ist aufregend: wir haben vor kurzem unsere vier Wände im Grünen bezogen und wir freuen uns auf das Ende Januar, wenn unsere Zwillinge geboren werden. Es ist also alles in Bewegung und das Abenteuer ist da, wo man es haben will:)

Dienstag, 14. August 2012

Die letzten Tage USA

Lange haben wir nicht mehr von uns hören lassen. Jetzt wird es Zeit auch unseren Blog zum Abschluss zu bringen.
Nun, nachdem wir auf dem State Beach bei Los Angeles unseren Dicken reisefertig gemacht haben, gings los zum Hafen von LA und der Dicke wurde auf einem Parkplatz abgestellt, wo er auf seinen Container warten sollten. Aus Kostengründen haben wir uns entschieden den Dicken mit einem Sammelcontainer auf die Heimreise zu schicken.
Der Abschied fiel schwer. Ohne unseren treuen Begleiter, würde die restliche Reise beschwerlicher werden und endgültig auf das Ende zugehen. So wars dann auch. Wir verbrachten unsere erste Nacht in einem Hostal in LA, umgeben von Selbstdarstellungskünstlern und Aufmerksamkeitshaschern. Mal wieder ein Kulturschock. Richtig schön in Erinnerung geblieben ist uns die Busfahrt durch halb LA vom Hostal zum Busbahnhof: Der Bus war voller Menschen aller nur erdenklichen Herkunft, wir kamen auch endlich mal wieder dazu spanisch zu hören und zu sprechen. Die Leute kümmerten sich ganz lieb um die zwei einzigen Weißen im Bus, mit den riesigen Rucksäcken. Es war ganz herzallerliebst:)
Von dort aus ging es nach Las Vegas. Durch eine der ödesten Landschaften, die wir beide bisher gesehen haben. Alle paar Kilometer tauchten Oasen auf, bestehend aus einem oder zwei riesigen, protzigen Casinos/Hotels und den Häusern der Angestellten drumrum, darauf folgte wieder Einöde.
Und dann erreichten wir Las Vegas, mit seinen abenteuerlichen, märchenhaften Bauten. Wir freuten uns auf den Abend, dann wollten wir nämlich auch den Las Vegas Strip aufmischen.
In Las Vegas  war die Hitze so unerträglich, dass wir erst aus dem Hostel mit dem sündigen Namen "Sin City" rauskamen, als die Sonne lange untergegangen war. Und auf gings zu einer der berühmtesten Meilen der Welt:
Es war faszinierend wie viel Ablenkung, Schein und Sex diese Meile bietet. Es ist laut und bunt und verrückt und wenn Du der entsprechende Mensch bist, dann bin ich mir sicher, saugt Dich die Stadt auf und läßt Dich nicht mehr aus ihren Pranken. Wir konnten beide nicht glauben, dass es das, was uns normalerweise Film und Fernsehen vorgaukelt tatsächlich existiert. Und zwar genau so, wie es das Fernsehen suggeriert. Zumindest von aussen betrachtet. Nach drei Stunden hatten wir die Nase voll. Weder die bunten Lichter, noch die Geld-versprechenden Casinos konnten uns für sich einnehmen. Diese bunte, schillernde, leichtlebige Welt stand auch im totalen Gegensatz zu dem was wir im Inneren erlebten: den letzten Abend unserer Reise. Und so packten wir unsere nicht-vergnügungssüchtigen Hintern und verschfanden ins Hostal. Nein, wir haben nicht unser letztes Geld verzockt und im Vollrausch geheiratet. Mir san Schwobe, mit Herz un Seel:)

Donnerstag, 14. Juni 2012

we're coming home, we're coming home, we're coming,.. We are coming home...

We still believe
Ist coming home
Footballs coming home...


Pünktlich zum Wunsch-Viertelfinale Deutschland - Polen sind wir wieder zurück und werden dann unsere kleinen Beziehungsfights von den Jungs auf dem Rasen austragen lassen. Denke wohl, dass wir an dem Abend in getrennten Betten schlafen werden. Einer muss ja verlieren, Agnes es ist eine K.O. Runde...

Nachtrag: Leider haben es die Polen dann doch nicht geschafft uns das Traumfinale zu bescheren. Hauptsache wir holen den Pott...bis morgen Claus

Jetzt aber Spaß bei Seite. Wir sitzen nördlich von Los Angeles an einem State Beach und bereiten den Rücktransport unseres Dicken vor. Ja er kommt wieder mit Heim und wird dort auf eine neue Verwendung oder einen Käufer warten müssen.
Wir sind zwar nicht am Boden zerstört aber Freude ist auch anders. Wehmütig schauen wir auf tolle 20 Monate zurück und es kommen uns immer mal wieder kleine lustige Geschichten der Reise in den Sinn. Heute werden wir wohl mit ein paar Bieren die Schlusstage einläuten und morgen Los Angeles und ab Samstag Las Vegas zu Fuss erkunden. Am Sonntag Abend geht dann unser Flieger in die Heimat. Montag Abend können wir bereits bei deutschem Bier die Resozalisierung beginnen und den Sommer auf uns zukommen lassen.
Am Mittwoch haben wir es aber doch noch zum Fels-Klettern geschafft und sind schon ganz heiß endlich wieder mit den Jungs und Mädels aus Ulm ins Blautal zu kommen.
Was bleibt noch zu sagen, eigentlich viel aber wir wollen ja auch nicht alles erzählen. Wir freuen uns sehr endlich unsere Familien und Freunde wieder zu sehen und hoffen noch lange von den tollen Erlebnissen zu zehren und unsere Lieben nicht zu sehr zu nerven wenn uns mal wieder die ein oder andere Geschichte aus der Reise einfällt.
Macht es gut, wir sehen und hören uns demnächst live in Deutschland.

Liebe Grüße Agnes und Claus

Dienstag, 5. Juni 2012

Der Yosemite Nationalpark

Es geht auf's Ende zu: letzte Woche besuchten wir den letzten Nationalpark unserer Reise, den Yosemite. Und schön war es! Wir haben die Kältewelle, mit Schnee und Frost am Lake Tahoe verbracht und der Yosemite empfing uns mit strahlendstem Sonnenschein. Wir legten auch direkt wandertechnisch los. Zuerst ging es zum North Dome von dem aus man den berühmten Half Dome toll sehen konnte. Der Half Dome heißt so, weil er aussieht, als wäre die Hälfte von ihm abgekracht (Was aber nicht stimmt, wie wir im Besucherzentrum erfahren haben. Es gab vermutlich keine zweite hölfte und der Berg ist von Gletschern so in Form gebracht worden). Außerdem rührt sein Berühmtheitsgrad daher, dass er Aussichten über das ganze Yosemite Tal bietet und die anstrengendste Wanderung des Parkes sein soll. Natürlich braucht man eine Genehmigung um den Berg zu besteigen und diese bekommt man nur ewig im Voraus oder per Verlosung. Also beschlossen wir auf andere Wanderrouten auszuweichen um den Park zu genießen. Die North-Dome-Wanderung war schon mal ein guter Anfang.
Am zweiten Tag stand dann der Clouds Rest auf dem Programm. Wir stapften durch Schneefelder den steilen Weg nach oben und fluchten über unsere schlechte Kondition, doch am Ende aller Bemühungen wird man ja bekanntlicher weise belohnt und so war es auch diesmal, die Aussicht war atemberaubend! Es fehlte eigentlich nur noch der Blick auf El Capitan, aber der sollte uns erst noch verwehrt bleiben.
Wir hatten den Park von der Ost-Seite her betreten, der ruhigen Seite, über einen Pass. Nach zwei Tagen verließen wir ihn über den südwestlichen Ausgang und kamen Tags später (nachdem wir wieder was zu Essen und zu Trinken hatten) über den südlichen Eingang wieder rein. Dort schauten wir uns die Riesensequoias des Inlands an (wir hatten ja schon die Küstensequoias im Redwood Nationalpark gesehen). Die Sequoias des Inlands sind nicht ganz so hoch und beeindruckend wie die an der Küste, außerdem sind hier viel mehr abgeholzt worden, so dass der Eindruck des Märchenwaldes fehlte, den wir im Redwood NP hatten. Allerdings war es mal wieder faszinierend zu sehen was für Überlebenskünstler diese Bäume sind: sie sind nicht kaputtbar, außer vielleicht durch die Motorsäge des Menschen: wir sahen einen Baum, der innen komplett hohl war, er bestand quasi nur noch aus der Rinde und ein wenig Holz an der Rinde. Trotzdem lebte er weiter, ließ neue Äste wachsen und grünte wie eh und je. Toll!
Unser weiterer Weg führte uns dann in das Yosemite Tal, aber sehr bald wurden wir von den Menschenmassen abgeschreckt, die sich durch das Tal schoben. Wir machten eine Runde mit dem Park eigenen Schuttle-Bus und ließen dann den Tag vorm El Capitan ausklingen. Mal wieder waren wir froh ein Fernglas dabei zu haben: die Kletterer waren so weit oben, dass man selbst damit Schwierigkeiten hatte Sie zu erkennen. Gegen Abend sahen wir ihnen zu, wie sie ihre Nachtlager im Fels aufspannten und hörten ihren Freudesrufen zu, mit einer Mischung aus Respekt, Bewunderung und auch ein wenig Neid.
Jetzt sind wir seit drei Tagen in Oakhurst, weil wir hier Internet haben und unsere Abreise vorbereiten können. Es regnet und gewittert und wir müssen wieder Becher aufstellen um den Regen, der durch das immer noch undichte Auto reinkommt, abzufangen und das passt ganz gut zu unserer Stimmung. Klar, in Deutschland gibt es vieles und viele auf das/die wir uns freuen aber hier ist's halt so scheee....

Samstag, 26. Mai 2012

Go West

Wir sind gerade am südlichen Ufer des Lake Tahoe und haben uns das erste Mal auf der Reise in einem Motel verkrochen. Obwohl "Merorial Day"-Wochende ist haben wir einen ganz guten Preis für zwei Nächte bekommen. Draußen ist das Wetter kalt, regnerisch und teilweise schneit es. Wir liegen im Bett, suchen immer noch nach einer Lösung was wir mit unserem Auto machen und surfen nach allen Informationen die wir so für den Neustart und für den Rest der Reise brauchen. In den letzten 14 Tagen haben wir ca. 2000km hinter uns gebracht. Wir kreuzten im Westen von Idaho die Salomon-Mountains und auf dem weiteren Weg nach Oregon zeigte uns die Küstenbergkette noch schöne Schnee bedeckte Gipfel bevor bei Florence den Pazifik erreichten. Bei einem custom- cars-Treffen konnten wir uns davon überzeugen, dass nicht nur die Deutschen ihre Autos mehr lieben als ihre Kinder.
Der Highway 101, der sich entlang der Küste schlängelt überraschte mit tollen Ausblicken auf das Meer und geleite uns zu unserem lang erwarteten Ziel, die Riesenwälder des Redwood Nationalparks. Nach dem Besuch des Visitor-Centers, wo wir mit Karten und Tipps ausgestattet wurden, ging es auf einer schmalen Schotterstraße in den Wald. Die ersten Meter waren mit Duglas-Fir Bäumen bewachsen, die ähnlich unserer Fichten aussehen. Nach einigen Kurven schlängelte sich dann die schmale Straße durch rechts und links stehende riesige Redwood Bäume. wir bekamen den Mund gar nicht mehr zu und drückten uns die Nasen an der Windschutzscheibe platt, bis wir endlich einen Platz gefunden hatten wo wir parken konnten und uns die Riesen aus der Nähe ansehen konnten. Danach führte uns ein 5km langer Wanderweg quer durch den Wald zu einem sieben Meter im Durchmesser dicken Riesen. Das Wandern auf dem Waldweg war wie ein Sprung in eine andere Zeit. Der Blick wanderte zu den Riesenstämmen und versuchte im Kopf zu erklären, dass das hier gerade real ist. Man fühlte sich wie in einem Fantasy-Roman oder es drängte sich der Gedanke auf, dass gleich ein Dinosaurier um die Ecke biegen muss.
Der einsetzende Regen am Nachmittag ließ uns einen freien Campingplatz am Rande des Parks aufsuchen und wir hatten einen schönen Nachmittag bei Regenwetter im Landy mit Hörspiel und Nudeln mit Tomatensauce. Der nächste Tag war wieder mit mehr Sonne gesegnet und wir besuchten die "tall tres", großen Bäume am Ufer des Redwood River... Wir folgten einer Schotterstrecke über die ersten Hügelketten der Küstenberge und folgten dem Trinity River wieder ins Landesinnere. Nach einem kurzen Abstecher nach Reno sind wir jetzt am Lake Tahoe und warten, dass das Wetter besser wird. Morgen werden wir uns auf den Weg zum Yosemite Park machen und hoffentlich ab Dienstag mit wenigen Besuchern die "Nose" von El Capitan bewundern. Genießt die Sonne in Deutschland, die wir nicht haben. Bis bald und dann wieder live.

Sonntag, 13. Mai 2012

Yellowstone: Feuer, Wasser und wilde Tiere


Als wir Cody mit vollem Vorratsschrank verließen waren wir sehr gespannt was uns in den kommenden Tagen erwarten sollte. Der Highway 20 führte uns über eine gewundene Straße Hinauf bis auf über 2000m wo wir den National Park über den nun offenen östlichen Eingang betraten. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von ca. 100 x 130 km. Der südöstliche, höher gelegene Teil wird durch den gleichnamigen Yellowstone Lake dominiert, wohingegen der tiefer gelegene Norden von weiten, hügligen Grasebenen bedeckt ist. Der westliche Teil des Parks ist stark bewaldet, wobei ein verheerendes Feuer 1988 36% des Waldbestandes nahe zu vernichtet hatte. Heute weiß man und es wird im Park sehr deutlich erklärt, dass Waldbrände zum Kreislauf des Waldes gehören. Die Zerstörungen des Feuers von 1988 sind nur deshalb so enorm gewesen, da man in den zurück liegenden Jahren, jeglichen Waldbrand frühzeitig
eindämmte und dadurch eine zu hohe Konzentration von totem Waldbestand und Unterholz in den Wäldern hat aufkommen lassen. Normalerweise beseitigen bodennahe Feuer tote Äste und Nadeln und die Asche düngt den Boden. Zum Teil werden die Feuer auch größer und erreichen die Stämme wo sie dann Schädlinge in den Bäumen abtöten. Die Feuer von 1988 wurden durch starke Winde zu Kronenbränden angefacht, die den gesamten Baum angriffen und weite Teile der Waldflächen völlig niederbrannten. Die Feuer wüteten über zwei Wochen und konnten sogar aus dem Weltraum identifiziert werden. Noch heute sieht man kahle Stellen und kann das Ausmaß der Brände deutlich erkennen. Zur Wiederaufforstung hat man den Wald sich selbst überlassen. Und auch hierbei hat die Natur etwas tolles erfunden. Die dortigen Nadelbäume entwickeln zwei Arten von Zapfen. Die eine Sorte wächst und springt nach der Reifung auf und gibt die Samen frei. Die andere Sorte ist so fest ummantelt, dass nur Feuer ihre Hülle zum „schmelzen“ bringt und erst dann die Samen frei werden. Diese Tatsache ließ langsam neue kleine Tannen entstehen, die wiederum viele Samen frei gaben und heute sieht man zwischen den toten Bäumen ein grünes Meer von dicht an dicht wachsenden 2-5m hohen Bäumchen die sich ums Sonnenlicht streiten.

Wir durchfuhren den Park am ersten Tag von Ost nach West und verließen ihn wieder über den Nordeingang. Dort suchten wir uns einen Schlafplatz und erkundeten in den nächsten Tagen von hier aus den nordwestlichen Teil des Parks mit seinen Bison-und Elchherden. Auf einer unserer Wanderungen kamen wir an einem Seitental des Yellowstone Rivers an einem Bisonbullen vorbei, der genüsslich in der Ebene graste. Wir umgingen ihn mit gebührendem Abstand, denn diese Tiere sind zwar friedlich, jedoch lässt ihr enormer Kopf und der muskulöse Nacken sie sehr kraftvoll erscheinen. Wir setzten unsere Wanderung fort und kamen nach weiteren 3km an einer Bisonherde vorbei, die auf dem Hügel gegenüber graste. Im Mai werden auch die Kälber geboren und wir erkannten das sich fünf (einige Tage, bis eine Woche alte) 
Kälber unter Herde befanden. Also erst mal hinsetzen Kamera auspacken, schauen und ein paar Fotos machen. Nach etwa 10 Minuten hörten wir hinter uns ein deutliches unüberhörbares Schnaufen. Der Blick nach Hinten ließ uns keine 10 Meter von uns entfernt in die Augen des Bullen blicken, den wir vor wenigen Minuten unten am Fluss passiert hatten. Panik keimte kurz auf und wir packten schleunigst unsere Sachen und verließen ruhig und langsam unseren Aussichtspunkt. Jedoch waren wir nicht so ruhig, dass wir die Herde aufscheuchten und sie geschlossen bis auf einige Nachzügler das Weite suchten. Unter den Nachzüglern war auch eine Bisonkuh, die wir bis jetzt noch nicht entdeckt hatten, mit ihrem vielleicht zwei Tage alten Kalb. Jetzt wurde uns auch klar, dass die Nachhut der Herde, in Gestalt des Bullen, uns erreicht hatte um nach dem Rechten zu sehen. Denn die jungen Kälber sind die Beute für Wölfe, Coyoten und Bären die auf sie Jagd machen. Es war toll für uns überall diese großen friedlichen Tiere grasen zu sehen. Wenn sie die Straßen querten war es immer ein Highlight. Der Bulle oder die Kuh betrat die Fahrbahn, schaute sich um, sah die Autos, die hielten, blieb stehen, verweilte 30 Sekunden und nahm dann ganz gemütlich seinen Weg wieder auf.
Am Ende des zweiten Tages hatten wir dann bei Anbruch der Dämmerung Glück und konnten unseren ersten wilden, leibhaftigen Bären sehen. Ein Schwarzbär graste unweit des Straßenrandes zwischen umgefallen Baumstämmen.
Den dritten Tag verbrachten wir zur Hälfte wieder im nordwestlichen Teil und fuhren zum Abend hin etwas in den Süden. Auf dem Rückweg kurz hinter einer Kurve, ein Auto kam uns schon mit Warnblinkern entgegen, tapste ein ausgewachsener Grizzlybär auf der linken Fahrbahnseite. Wir waren so baff, dass bevor wir überhaupt begriffen was geschah und wir die Kamera bereit hatten er schon wieder im Dickicht verschwunden war. Angesteckt vom Bärenfieber drehten wir noch einmal um, um an einer Lichtung etwas zu warten ob wir nicht doch noch einmal einen Bären sehen werden. Nach 30 Minuten ergaben wir uns der Ungeduld und führen Richtung Schlafplatz. Auf dem Rückweg nach einer Kuppe stand er wieder vor uns, der Grizzly. Er ab in die Böschung, wir langsam auf die andere Seite und Kamera raus. 15 Fotos, alle verwackelt, oh man zweiter Bär und wieder keine Fotos...Aber das Glück war uns hold. Am Morgen des dritten Tages konnten wir im beginnenden Schnellfall mit anderen Besuchern bewacht von den Parkranger von der Straße aus einem Grizzlybären bei der Jagd auf kleine Erdhörnchen bestaunen. Es war faszinierend wie schnell dieses Muskelpaket mit seinen Tatzen die Erde beiseite schaufelte und ein Loch grub. Hier sind dann auch endlich die Fotos was geworden...

Der vierte Tag stand ganz im Zeichen der heißen Quellen, Schlammvulkane und Geysire. Dazu folgten wir der westlichen Straße Richtung Süden und kamen an vielen dampfenden und zum Teil arg stinkenden thermischen Quellen vorbei. Den Höhepunkt des Tages beschlossen wir mit einer Vorstellung des Old Faithful Geysir und einem Besuch des tollen Besucherzentrums im Süden des Parks. Der Geysir versprüht bei seinem Ausbruch einige Meter hoch bis 30000 Liter Wasser und Dampf. Der Grund der vulkanischen Aktivität dieser Region liegt am vorhanden sein eines gewaltigen Hotspots (Magmablase) einige Kilometer unterhalb der Erdoberfläche. 3D Modelle dieses gigantischen Schmelzofens findet ihr hier. Mich hat dieses Vorhandensein einer Magmablase in dieser Größenordnung stark beeindruckt. Auf dem letzten Stück zum Geysir konnten wir dann auch noch kurz einen Coyoten am Wegesrand bestaunen. Nach drei ein-halb herrlichen Tagen im Park mit tollen Tieren und viel Natur kommt der Yellowstone ganz weit oben auf unsere Rangliste der schönsten Orte dieser Reise.
Eines sei noch erwähnt. Jährlich besuchen über 3,5 Millionen Besucher den Park. In den Sommermonaten muss der Verkehr und das Menschenaufkommen so gewaltig sein, dass wir uns nicht vorstellen konnten wie man den Park dann noch genießen kann. Unser Tipp entweder Anfang Mai oder spät im Herbst in den Park.
Bis dann Claus


Sonntag, 6. Mai 2012

Die böse Lichtmaschine


Zum Glück ist unser Dicker ein gutes Auto: nicht die Wasserpumpe, die wir hätten für überteuerstes Geld aus Deutschland einfliegen lassen müssen, sondern die Lichtmaschine ist kaputt. Und da wir von denen 2 haben (eine für jede Batterie), mussten wir nur kurz umbauen und können morgen wieder los. Gut gemacht Dicker!! Jetzt hat auch der Regen aufgehört, also auf zum Yellowstone!!!!

Freitag, 4. Mai 2012

lost in Cody

Wir haben das schöne Utah verlassen und sind auf dem Weg nach Norden zum Yellowstone National Park. Wir mussten feststellen, dass es hier doch wesentlich kühler ist als gedacht und die Rocky Mountains immer noch viel Schnee haben. So macht das Aufstehen nicht gerade Spaß aber die Aussichten sind ganz toll. Wir sind östlich an den Rockys vorbei Richtung Norden und haben den "wilden Westen" aus Karl May und verschiedenen Western "erfahren". In Lander einer Kleinstadt im Westen Wyomings verbrachten wir einen schönen Tag im Sinks Canyon, wo man toll klettern kann. Nur war der Wind zu stark und wir hatten nicht wirklich Spaß und haben uns entschlossen weiter zu fahren. Kurz hinter der Stadt sahen wir beim Vorbeifahren wie ein aus ganzen Baumstämmen gefertigtes Haus gebaut wird. Von einem Impuls geleitet bogen wir rechts ab und besuchten kurzerhand Jack und Patrick, die das Holzhaus für einen ihrer Kunden in Kalifornien bauen. Nach einem kurzen "Hallo" zeigten sie uns an einem kurzen Baumstamm wie die Fügetechnik funktioniert, so dass kein Spalt zu sehen ist. Die beiden waren super nett und haben uns viel erklärt von ihrer Arbeit und es war toll zu sehen und zu hören wie sehr sie ihre Arbeit mögen. So haben wir sie dann auch glatte zwei Stunden von der Arbeit abgehalten.
Eigentlich wollten wir durch den Südeingang in den Yellowstone aber dieser macht erst am 11 Mai auf. So sind wir Richtung Cody da man von dort den Osteingang erreicht, der heute am 4 Mai, öffnet. Aber ersten läuft es anders und zweitens als man denkt: unser Dicker nörgelt mal wieder... Wir sitzen gerade in Cody fest, da unsere Wasserpumpe extrem ungute Geräusche von sich gibt und beim Durchdrehen per Hand sehr arg verhakt. Also haben wir in Deutschland eine Neue bestellt und hoffen, dass Sie bald eintrifft. Da, wie's das Schicksal so will,
Freitag ist, haben wir viel Zeit um mal wieder zu lesen oder unsere Fotos zu sortieren. Leider ist der Schaden nicht in Lander eingetreten, da hätten wir jetzt toll klettern können aber man kann sich seine Pannen ja nicht aussuchen. Wir sind frohen Mutes und genießen die amerikanische Kleinstadt: heute morgen seit 7 Uhr im McDonalds mit unglaublich vielen Rentnern, die sich zum Kaffeeklatsch hier treffen.
Bis demnächst...

Sonntag, 29. April 2012

USA 4x4


Wir haben ja strassentechnisch ja schon vieles erlebt und waren auf die USA via Teer eingestellt. Aber weit gefehlt. Was wir in den letzten Wochen hier erleben dürfen, erfreut unser Camper-, Natur-, und Offroadherz. Camperherz, weil es hier für uns Unmengen von wilden Schlafplätzen gibt, die wir mit Leichtigkeit finden und die wirklich jedes Mal schön sind.

Naturherz, weil wir zwei super schöne, menschenleere Naturparks besucht haben: Die Coyote-Buttes-Wildnis: ein Arenal, das man nur mit einer Sondererlaubnis besuchen darf, von der am Tag nur zehn übers Internet und zehn morgens über eine Lotterie vergeben werden. Somit sind unglaublich wenige Menschen dort unterwegs und die Natur ist nahezu unberührt. Wir bewanderten die Gegend einen Tag lang und verbrachten dort die Nacht mit unserem Dicken.

Weiterhin erfreute unser Naturherz der Buckskin-Gulch-Canyon. Dieser Canyon ist aus so weichem Sandstein, dass das Wasser sich sehr tief in den Fels rein fressen konnte. Wir betraten den Canyon durch den „Middle Trail“, der noch so naturbelassen ist, dass wir den Wanderweg und den Einstieg selber suchen durften, um in den Canyon einzusteigen. Als wir in Coyhaique unser Auto repariert 
haben, hat uns Milena, eine unserer „Gastschwestern“ einen Film empfohlen (ich glaub er hieß „128 Stunden“), in dem ein Typ über einen schmalen Canyon springt, dann in eben diesen reinfällt und sich seinen Arm in einem Felsen einklemmt. Ziemlich üble Geschichte, aber: in eben dieser Art von Canyon sind wir gewesen: super schmal (man konnte mit ausgestreckten Armen beide Felswände berühren) und eiskalt, weil die Sonne nur kurze Zeit bis auf den Boden scheint. Es war unglaublich schön zu sehen, wie die vom Wasser geformten Felsen von Sonne und Schatten umspielt wurden.

Ja und nun kommen wir zum Offroadherz:) Nachdem wir den Buckskin-Gulch verlassen haben, beschlossen wir querfeldein über den Grand Staircase (großes Treppenhaus) Nationalpark zu fahren. Dies ist ein riesiges Areal, das entstanden ist, als sich im Zuge der Plattenverschiebung das Coloradoplateau erhob. Ein Teil dieses Plateaus ist ein Gebiet voller Falten, Risse und Brüche, das Grand Staircase. Dort suchten wir uns eine Strecke mit dem unheilvollen Namen „Death Ridge Road“ (Todes-Rand-Strasse). Die Strecke hielt was sie 
versprach: sie war super schmal, voller Ausspülungen von starken Regenfällen, Löchern, Bäumen und Felsen, die im Weg lagen. Die Strecke war für mich als Beifahrerin so nervenaufreibend, dass kaum Fotos davon existieren... Jedenfalls kämpften wir uns tapfer 4-5 Stunden lang durch die Strecke und wurden am Ende mit einem wunderschönen Schlafplatz belohnt, mit Ausblick auf den gegenüberliegenden Bryce-Canyon. Als wir am nächsten Morgen weiterfuhren, fanden wir in entgegengesetzter Richtung ein Schild, das besagte, dass die Straße, durch die wir uns so mühsam gekämpft haben, für Autos gesperrt sei.
Nach dieser Nervenaufreibenden Aktion entspannten wir einen Tag lang am Pine Lake, besuchten den Bryce Canyon und das Capital Reef und machten uns dann auf den Weg zum Canyonlands Nationalpark um von dort nach Moab zu gelangen, der 4x4-/Offroad-Hochburg schlechthin. Keiner von uns beiden hätte gedacht, dass die Strecke so heftig werden würde: wir sind uns einig, dass es eine der drei krassesten Straßen war, die wir je gefahren sind. Und wir haben eine sehr wichtige Lektion gelernt: unser Dicker kann auch Stufen fahren: hoch UND runter. Die Stufen waren stellenweise kniehoch und am Abgrund. Die letzten 2-3km führten über ein felsiges Flussbett. An dieser Stelle muss ich sagen, dass Claus sich da echt allerhand getraut hat, ich hatte ordentlich die Hose voll und war ehrlich froh, dass nicht ich dran war mit fahren. Dazu gibts bei uns eine Neuerung: Ich habe unseren Abstieg gefilmt (so weit das ging), die Videos sind hier zu finden. Witziger weise trafen wir kurz darauf in Moab zwei Jungs, die nach uns die gleiche Strecke gefahren sind, allerdings mit zwei Vollkrossmaschinen (HP2 und KTM690). RESPEKT!
 
Das war ganz schön viel Aufregung für eine sehr kurze Zeit. Heute schauen wir uns noch Moab an und machen uns dann auf den Weg in den Norden.

Donnerstag, 26. April 2012

Mal von oben, mal von unten: Grand Canyon und Zion



Nach fast 5 Tagen auf den Highways kommen wir nun endlich nach Arizona und Utah, wo uns die beeindruckenden und vielfarbigen Canyons, Kliffs und Ebenen erwarten.
Die Vielfalt hat ihren Grund, wie wir uns im Grand Canyon Besucherzentrum aufklären lassen: Die riesige Fläche um Arizona, Utah und Colorado war vor vielen hundert Millionen Jahren eine einzige Wüste. Dieses Meer aus Sand wurde einige male mit einem Meer aus Wasser und dann wieder mit Urwäldern bedeckt. Bei diesen Jahrmillionen dauernden Prozessen sind bindende Sedimente im Sand Verbindungen eingegangen, die ihn unter hohem Druck versteinerten. Im letzten und noch andauernden Abschnitt hat vor allem Wasser die unterschiedlichen Schichten im großen und kleinen Stil freigelegt, weg- oder ausgespült und lässt so für unsere Augen die bizarrsten Landschaften entstehen.
Wir sind ganz gespannt was uns erwartet und fiebern unserem ersten großen Highlight entgegen, dem Grand Canyon:

Wir erreichen den National Park gegen Nachmittag und lassen uns auf dem Park eigenen Campingplatz nieder. Jetzt hält uns nichts mehr, wir wollen endlich den Blick von der Rim (Rand) in diese so oft gehörte Schlucht wagen. Wir erreichen den Rand bei eisigem Wind und sind schwer beeindruckt von dem was sich dort vor uns öffnet. Ein riesiger Riss, so scheint es, läuft hier von Ost nach West durch die Erde. Wir erkennen die unterschiedlichen Gesteinsschichten und lesen, das im Bett des Colorado River die älteste Schicht der Erde sichtbar ist, mit über einer Milliarde Jahren.

Leider ist der Wind eisig und das Licht für Fotos auch nicht so doll aber wir knipsen fröhlich drauf los. Wir spazieren gemütlich am Rand entlang bis die Sonne im Westen untergeht und fahren mit dem Shuttle Bus zurück zum Campingplatz. Am nächsten morgen sind wir sehr früh wach und fahren nach dem Packen mit dem Shuttle zum Ost- und zum Westende. Wir laufen jeweils einige Kilometer Richtung Mitte und der Canyon enthüllt uns seine unterschiedlichen Perspektiven. Leider ist es noch kälter geworden und wir frieren, obwohl wir uns schon wie die Zwiebeln eingepackt haben. Wir verlassen den Park am späten Nachmittag und schlagen unser Lager im angrenzenden National Forest auf.

Der Nächste Morgen bringt überraschenderweise 5cm Neuschnee und meine sich anbahnende Erkältung ist jetzt voll da. Wir bleiben noch etwas liegen und raffen uns schließlich auf um den nächsten Park zu besuchen...
Nach einer abwechslungsreichen Fahrt, Proviant-Einkäufen und einer Übernachtung in Schnee bedeckten Dünen treffen wir am Mittag des nächsten Tages im Zion National Park ein.
Die Einfahrt von Osten ist für uns wie ein Rausch. Die Sandsteinschluchten mit Nadelbäumen in den unterschiedlichsten Farben und Formen rauben uns den Atem. Nach einer zwei Kilometer langen Tunneldurchfahrt kommen ihr ins eigentliche Ziontal und stehen wieder mal mit offenen Mündern vorm Landy und sind hin und weg von der Aussicht. Vor uns eine gigantische Schlucht mit weißen und roten Felsen, die Schneeschmelze lässt Wasserfälle von den steilen Klippen strömen und im Grund windet sich lässig ein Fluss. Wir fahren die gewundene Zufahrtsstraße bis zur Talsohle und kommen uns ganz klein vor zwischen den hohen, steilen Wänden.
Auch hier gibt es das Shuttle Bus System, was wir erst für seltsam hielten aber immer mehr zu schätzen lernen, da dadurch keine Automassen die Natur und das Naturerlebnis trüben.

Am Nachmittag machen wir uns auf und erkunden den „hidden Canyon“. Eine abenteuerliche Wanderung durch einen 2-6m breiten Canyon verschönert uns die Zeit. Am Abend suchen wir uns außerhalb des Parks auf einer staatlichen Flächen, auf dem Kampieren erlaubt ist, einen Schlafplatz. Am kommenden Tag wollen wir zum „angle landing“ Punkt, da man von dort einen tollen Blick über und in den Canyon hat. 

Der Aufstieg ist nicht ganz einfach und wir sind begeistert was man in Amerika so alles für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Der Aufstieg ist teilweise nur mit einfachen einseitigen Halteketten gesichert und ist auf dem immer mit Sand bedeckten Steinen nicht einfach. Wir reichen sicher unser Ziel und genießen die Aussicht. Dabei entdecken wir noch zwei Waghalsige Kletterer, die eine ca. 600m lange Route senkrecht mit eigener Sicherung im Sandstein bewältigen. Einfach Wahnsinn.
Wir verlassen den Zion und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus...aber dazu später mehr.

Dienstag, 24. April 2012

Die ersten Tage in den USA


Bis zu dem Moment, als der letzte Beamte uns durchwinkte und uns viel Spaß in Texas wünschte, warteten wir darauf, dass irgendwas Schlimmes passiert. Bei dieser Grenze war selbst Claus nervös: Würden sie uns mit dem Dicken überhaupt reinlassen? Bekommen wir irgendwelche Auflagen, oder müssen Geld bezahlen, weil er so alt ist? Nehmen sie uns das Auto auseinander um es auf Drogen zu untersuchen? ---- Aber nein, nichts davon. Die Beamten waren bestimmt aber sehr nett, das einzige Ärgernis war die riesige Schlange an Menschen, die wie wir in die USA wollten. Aber dafür können die Amis nun wirklich nichts, oder?
Na und bis jetzt können wir sagen, dass wir es hier sehr nett finden: die Texaner brachten uns mit ihrem Akzent zum Schmunzeln und Zweifeln ob wir wirklich die gleiche Sprache sprechen; die Straßen sehen hier wirklich wie im Fernsehen aus: man kommt in ein Kaff mit 5 Häusern, durch das zweispurige Straßen führen; überall gibt’s die kleinen süßen Holzhäuser oder (noch amerikanischer): Wohnwagen XXXXL, die meisten in RV-Parks untergebracht und als Wohnhäuser und nicht nur zum Urlaub-machen gedacht.
Wir kommen in den Genuss von State-Parks: kleinen Parks, die entweder etwas Kulturelles oder ein schönes Stück Natur schützt. Man kann in ihnen für relativ kleines Geld campen und das Angebot geniesen.
Und natürlich die National Forests: Das sind Wälder, die dem Staat, gehören und die von jedem genutzt und zu unserer Freude auch mit dem Auto befahren werden dürfen. Selbstverständlich darf auch hier gecampt werden und das tun wir mit größtem Vergnügen. Das Schöne ist: auch die Amis sind mit ihren riesigen Wohnwagen leidenschaftliche Camper ABER: man sieht zwar ihre Autospuren, aber keine weiteren Hinterlassenschaften in Form von Müll. Wir sind ganz begeistert, wie sauber es überall ist, auch wenn kein Ranger da ist, der aufpasst, dass man seinen Müll mitnimmt. 
Nach den ersten beiden Wochen waren wir echt begeistert: nette Menschen, tolle und saubere Landschaften.

Dienstag, 17. April 2012

Von Mexiko Stadt nach Monterrey

 Wir hatten echt Glück, dass wir Alonso getroffen haben. Bei ihm reparierten wir nicht nur unser Auto, sondern lernten auch seine kleine Familie kennen, seine Frau Sara, die uns ein sehr willkommenes Gefühl gab, auch wenn wir unangekündigt das Wochenende „störten“ und seinen Sohn Daniel, der sich sofort in unsere Herzen gegrinst hat. Sie nahmen uns zu einer Tauffeier mit (die Aktion war so spontan, dass keine Fotos davon existieren) und als wir am Montag auf unsere Kupplungsscheibe warteten, machten sie mit uns eine Runde durch ihre Wohngegend. Am Abend vor unserer Abfahrt feierten wir auch noch feucht fröhlich bis 2 Uhr morgens.
Mit einem voll funktionierenden Dicken ging es dann endlich wieder on the road. Als erstes schauten wir uns die Monarchen-Schmetterlinge an. Die Saison ist zwar schon vorbei, d.h. sie hängen nicht mehr in riesigen Trauben an den Bäumen, aber dafür konnten wir zuschauen wie sie sich paaren und in trotzdem riesigen Schmetterlings-Wolken spazieren gehen. Danach waren wir nicht mehr zu halten: Wir hatten von andern Kletterern Tipps bekommen und auch selbst im Internet gelesen, dass man bei Monterey super Klettern kann. Also auf nach Portrero Chico, dem besten Klettergebiet Mexikos und einem der Top-Gebiete der Welt. Es war herrlich: Es gibt dort über 500 Routen mit bis zu 23 Seillängen, die Wände sind wunderschön, hoch und griffig, die Aussichten in den Canyon sind top. Wir waren mal wieder in der Nachsaison da, was einerseits schön war, weil wir den ganzen Kletterpark fast für uns alleine hatten. Andererseits wäre es auch schön, ein paar Leute aus der Umgebung kennenzulernen. Das Klettern machte jedenfalls so viel Spaß, dass wir von den ursprünglichen 3 Tagen auf eine Woche verlängert haben und dann auf zwei. Doch so gerne wir auch kletterten, wir waren auch schon ganz neugierig auf die USA. Würden sie uns überhaupt reinlassen mit unserem alten Dicken?