Liitetiedot




10.05.2010                                                  Touristenpreise
Nein, dabei handelt es sich nicht um Preise, die verliehen werden für den nettesten Touristen der Saison oder so. Nein, der Touristenpreis, ist der nette Preis, den man uns macht, weil wir aussehen, wie wir sind wer wir sind und meistens nicht den leisesten Schimmer davon haben, welches die Preise eigentlich sind, die in einem Land herrschen. Viele male (keiner will wirklich wissen wie oft) sind wir auf diese "Spezialangebote" reingefallen. Heute darf sich Claus auf die Schulter klopfen! Denn schauts euch an:
TAAAADAAAAAAAAAAAA! Unsere neuste Errungenschaft:

Ja, die Profi-LandRover-Fahrer haben es sicher sofort erkannt: Dies ist der Ersatz für unsere kaputte Dachfensterscheibe. Da das Original zu beschaffen hier das doppelte des Preises betragen würde, den wir in Deutschland zahlen würden (und dies ist noch nicht der Touristenpreis, von dem ich hier spreche), müssen wir uns was anderes überlegen, mit dem wir das klaffende Loch über unseren Köpfen schließen können. Da ist so eine Akrylplatte nicht die schlechteste Idee.
Also: Zum Supermarkt und eine gekauft. Ja, denkste! Neee, das wäre zu einfach. Der "easy", das ist die argentinsiche Entsprechung zu unserem guten alten "Baumarkt", hatte die mal, hat sie aber nicht mehr und man weiß auch nicht wann wieder welche kommen. Meistens "mañana", was wörtlich übersetzt "morgen" bedeutet, sinngemäß aber so viel heißt wie "Leck mich am A%$§*, bin ich Jesus?".
Na gut, also klappern wir einfach mal Werkstätten ab, die Fenster bauen, dort wird uns sicherlich einer irgendwohin schicken, wo man sowas findet...Gleich der erste Laden den wir ansteuern hat Acrylglas, aber nicht in der Stärke, die wir brauchen und schickt uns zu nem anderen Laden. Dieser hat es auch nicht und schickt uns wieder zurück in den ersten Laden. Als wir uns für den Tip freundlich bedanken und ihm mitteilen, dass wir von eben dort kommen, kennt der Besitzer dann doch noch einen anderen Laden.
In diesem werden wir auch tatsächlich fündig: Sie haben eine solche Scheibe, aus weißem Acryl. Sie verkaufen zwar sonst immer nur Platten von der Größe 1,5m x 1,5m aufwärts, aber ein Mitarbeiter zeigt uns eine Beispielscheibe, damit wir wissen, wie das Acryl aussieht, die Claus auch sofort vermisst und feststellt: 0,395m x 0,8m, also bis auf 0,005m genau das was wir brauchen.
Der Mann erkundigt sich auch gleich ganz freundlich danach, wofür wir das Ding brauchen und ist von unserem Einfallsreichtum begeistert. Ein nettes Gespräch. Doch nun fängt er an von einem Mitarbeiter zum nächsten zu laufen und zu klären was die Scheibe nun kosten soll. Unsere freundlichen Nachfragen werden ebenso freundlich ignoriert. Endlich nimmt einer, der den Eindruck des Chefs macht, den Taschenrechner zur Hand und den Computer zur Rate und berechnet uns für die Scheibe stolze 155,- Pesos. Herzlichen Glückwunsch, das sind umgerechnet 28,-€. Gekauft! Denkste! Neeee! Im "easy" hätten wir für 1,5m x 0,5m weniger bezahlt. Da kann doch was nicht stimmen... Also bittet Claus ganz freundlich, dass man uns mal zeigt, wie der Preis zustande kommt. Wir kommen auf den gleichen Preis pro Quadratmeter, aber nach unserer Berechnung kostet die Scheibe 72,-Pesos! Weniger als die Hälfte!! Das kann nicht sein, man zeigt uns die Berechnung nochmal und prüft es drei mal und tatsächlich: Die Scheibe kostet 73,50 Pesos. Das ist nun ein Preis, mit dem wir leben können. Man entschuldigt sich sehr freundlich für den Fehler, den wir natürlich auch sehr freundlich niemand krumm nehmen, denn irren ist menschlich und jeder muss sehen wo er bleibt.

13.03.2011                                     Die front-shield-situation (Teil 2)
Na die hat der Unfall ja jetzt erstmal sauber gelöst. Man bin ich froh, dass wir keine neue Scheibe gekauft haben. Das wird aber mit sicherheit nicht die letzte front-shield-situation sein :)

29.01.2011                                     Die front-shield-situation (Teil 1)
Bei unseren Vorbereitungen der Reise hat Claus mit einigen seiner Kollegen (Jungs, vielen Dank noch mal dafür) unsere Windschutzscheibe ausgetauscht. Eine sehr heikle Operation, die viel Fingerspitzengefühl verlangte. Die Windschutzscheibe hat uns sehr viel Freude bereitet, vor allem wenn wir fuhren und sie den Wind abhielt oder wenn es regnete und sie den Regen abhielt;) Leider war dies dem Lastwagenfahrer egal, der uns auf unseren ersten Kilometern in Chile entgegen kam. Es war der 6. Januar. Er hatte so viel Speed in der Kurve, dass wir einen der Steine, die er vom Boden aufscheuchte auf unsere wunderbare, multifunktionale Windschutzscheibe abbekommen haben...Claus hat mal gehört, dass schreien therapeutisch wertvoll sein soll und schrie sich erstmal die Wut aus dem Bauch (was nicht geholfen hat, wie ich fand), wir verarzteten die Schiebe notdürftig und sind dann weiter...was soll man sonst tun, so mitten in der Pampa.
Wir hatten ein paar Diskussionen darüber, ob wir eine neue Scheibe bestellen sollen (die haben wir dummerweise nicht mit in den Ersatzteile-Koffern), aber haben uns darauf geeinigt, dass die Scheibe noch hällt und unser Auto auf die Weise ein wenig chilenischer/argentinischer aussieht: wir sind bei weitem nicht die einzigen mit kaputter Windschutzscheibe.
Vor ein paar Tagen kam uns mal wieder ein LKW-Fahrer, der es sehr eilig hatte, entgegen. Der Windstoss, den sein Auto machte, als er an uns vorbeischoss war so stark, dass einer der Risse waagerecht weiter wanderte....Suuper, ein wagerechter Riss mitten durch die Windschutzscheibe ist ne feine Sache.
Das Ergebnis weiterer Überlegungen:
Wir schauen mal wie weit die Scheibe noch hält. Es wird schwierig Claus Arbeitskollegen herzuholen um eine neue Scheibe einzubauen aber sie werden bestimmt gerne kommen oder?
...Fortsetzung folgt....

14.11.2010                           Die Liste der überflüssigen Dinge (Teil 1)
Ein paar von Euch haben vielleicht die Diskussionen zwischen Claus und mir mitbekommen, darüber was wir auf die Reise mitnehmen und was (meist meiner Meinung nach) total überflüssig war. Nun ja, heute haben wir den Schlauch benutzt. Und nicht um (ich zitiere Claus): "einfach mal was abzuspritzen", sondern um unseren Frischwassertank aufzufüllen. Ich gebe ohne Reue zu, dass es um vieles leichter war die 70 Liter mit dem Schlauch aufzufüllen, als mit nem 0,5l Becher. 
ABER: Die Materatze ist immer noch total unpraktisch, ABER sehr gemütlich ;)

02.11.2010                                         Cinta reflektiva
Im Laufe der Vorbereitungen, haben wir von Horst (einem der vielen lieben Leute, die uns mit Tipps zur Seite standen) erfahren, dass wir in Argentinien Reflexionsstreifen auf unser Auto kleben sollten um die Abzocke-Möglichkeiten der Polizei zu verringern. Laut Horst sollten wir einen solchen Streifen an jeder Tanke kaufen können...wohl außer an denen in Buenos Aires.
Tag 1: Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob es daran lag, dass meine Beschreibung dessen was wir brauchten so schlecht war, dass man mich nicht verstanden hat (mein Spanisch ist 10 Jahre alt) oder ob der Reflexionsstreifen wirklich so rar ist, jedenfalls haben uns alle Tankstellen weggeschickt, genau so einige kleine Läden, die wir alle an einem Tag abgeklappert haben, während wir uns die Stadt angeschaut haben. Der letzte Laden schickte uns dann zum Automobilclub, zu dem wir am
Tag 2 hin gingen, der uns zum Baumarkt weitergeleitet hat. Im Automobilclub hatten wir dann die Idee ein Foto von dem zu machen was wir brauchen:
Bei den roten Streifen im unteren Bereich des LKW's handelt es sich um die von uns begehrten Reflexionsstreifen. Mal ehrlich, wenn ich in meinem gebrochenen spanisch den Leuten mitteile, dass ich rote Streifen für mein etwas sehr großes Auto brauche ("un carro un poco mas grande" ein Ausdruck, mit dem Claus nicht müde wird mich zu verarschen), sind doch alle Fragen vom Tisch, oder? Wenn ich hier von einem Land Rover sprach, erweckte der Gesichtsausdruck meines Gegenübers nicht den Eindruck von "aaaahhhh, ich weiß was Du meinst". Da hätte ich auch vom deutschen Reinheitsgebot sprechen können....Na jedenfalls haben wir mit Hilfe des Fotos im Baumarkt dann erfahren was wir suchen: eine cinta refectiva und.....dass wir natürlich in den nächsten Laden sollten. ABER mit dem Namen des gesuchten Gegenstandes war die Suche wenigstens einfacher.
Im nächsten Laden haben wir mal wieder Schlange gestanden (in den kleinen Handwerkerläden in BA muss man ne Nummer ziehen, bevor man bedient wird (!) aber die Leute sind alle supernett! Wir kamen jedes Mal auch mit den anderen Kunden ins Gespräch, das hat die nervige Suche echt erleichtert) um wieder in den nächsten Laden geschickt zu werden, aus dem wir in den nächsten Laden geschickt wurden, der uns in den nächsten Laden schickte....der geschlossen war. SUUUPER!!!! Und keine Öffnungszeiten angeschrieben, nichts!
Tag 3: Auf zum Laden und er ist geöffnet und wieder scheint die cinta reflectiva zum greifen nah...Nachdem der Verkäufer und ich unsere Sprechgeschwindigkeiten an einander angepasst haben meinte er ganz freundlich, dass....genau...sie hatten keine sintas reflectivas vorrätig.....Am nächsten Tag war Volkszählung, also am folgenden Donnerstag sollte dann der Tag der ersehnten Vereinigung zwischen der cinta und unserer Wenigkeit sein. Wir haben auch einen ganz wichtigen Bestellschein ausgefüllt und gingen fröhlich von dannen.
el hombre con la cinta reflectiva
Tag 4: Heute werden wir sie in unseren Händen haben und nie wieder loslassen, bis wir sie auf das Auto aufkleben können...Pustekuchen. Als wir auf den Lagen zulaufen, steht der Besitzer in der Tür. Zuerst hatte er mit mir Augenkontakt. Ich lächelte, er schaute irritiert zu Claus und plötzlich sah man es in seinem Gesicht: Es wird keine Vereinigung geben. Er hat die Bestellung vergessen.
Das Ende vom Lied: wir haben ganz nett mit vielen Leuten geredet, alle waren hilfsbereit und nett, wir haben die cinta reflektiva nach Hause geliefert bekommen. Und falls das alles für Euch irgendwie genervt klingen sollte: das waren wir nicht. Wir haben uns die meiste Zeit über sehr amüsiert :)