Nach fast 5 Tagen auf den Highways kommen wir nun endlich nach Arizona und Utah, wo uns die beeindruckenden und vielfarbigen Canyons, Kliffs und Ebenen erwarten.
Die Vielfalt hat ihren Grund, wie wir
uns im Grand Canyon Besucherzentrum aufklären lassen: Die riesige
Fläche um Arizona, Utah und Colorado war vor vielen hundert
Millionen Jahren eine einzige Wüste. Dieses Meer aus Sand wurde
einige male mit einem Meer aus Wasser und dann wieder mit Urwäldern
bedeckt. Bei diesen Jahrmillionen dauernden Prozessen sind bindende
Sedimente im Sand Verbindungen eingegangen, die ihn unter hohem Druck
versteinerten. Im letzten und noch andauernden Abschnitt hat vor
allem Wasser die unterschiedlichen Schichten im großen und kleinen
Stil freigelegt, weg- oder ausgespült und lässt so für unsere
Augen die bizarrsten Landschaften entstehen.
Wir sind ganz gespannt was uns erwartet
und fiebern unserem ersten großen Highlight entgegen, dem Grand
Canyon:
Wir erreichen den National Park gegen Nachmittag und lassen uns auf dem Park eigenen Campingplatz nieder. Jetzt hält uns nichts mehr, wir wollen endlich den Blick von der Rim (Rand) in diese so oft gehörte Schlucht wagen. Wir erreichen den Rand bei eisigem Wind und sind schwer beeindruckt von dem was sich dort vor uns öffnet. Ein riesiger Riss, so scheint es, läuft hier von Ost nach West durch die Erde. Wir erkennen die unterschiedlichen Gesteinsschichten und lesen, das im Bett des Colorado River die älteste Schicht der Erde sichtbar ist, mit über einer Milliarde Jahren.
Leider ist der Wind eisig und das Licht für Fotos auch nicht so doll aber wir knipsen fröhlich drauf los. Wir spazieren gemütlich am Rand entlang bis die Sonne im Westen untergeht und fahren mit dem Shuttle Bus zurück zum Campingplatz. Am nächsten morgen sind wir sehr früh wach und fahren nach dem Packen mit dem Shuttle zum Ost- und zum Westende. Wir laufen jeweils einige Kilometer Richtung Mitte und der Canyon enthüllt uns seine unterschiedlichen Perspektiven. Leider ist es noch kälter geworden und wir frieren, obwohl wir uns schon wie die Zwiebeln eingepackt haben. Wir verlassen den Park am späten Nachmittag und schlagen unser Lager im angrenzenden National Forest auf.
Der Nächste Morgen bringt überraschenderweise 5cm Neuschnee und meine sich anbahnende Erkältung ist jetzt voll da. Wir bleiben noch etwas liegen und raffen uns schließlich auf um den nächsten Park zu besuchen...
Nach einer abwechslungsreichen Fahrt,
Proviant-Einkäufen und einer Übernachtung in Schnee bedeckten Dünen
treffen wir am Mittag des nächsten Tages im Zion National Park ein.
Die Einfahrt von Osten ist für uns wie
ein Rausch. Die Sandsteinschluchten mit Nadelbäumen in den
unterschiedlichsten Farben und Formen rauben uns den Atem. Nach einer
zwei Kilometer langen Tunneldurchfahrt kommen ihr ins eigentliche
Ziontal und stehen wieder mal mit offenen Mündern vorm Landy und
sind hin und weg von der Aussicht. Vor uns eine gigantische Schlucht
mit weißen und roten Felsen, die Schneeschmelze lässt Wasserfälle
von den steilen Klippen strömen und im Grund windet sich lässig ein
Fluss. Wir fahren die gewundene Zufahrtsstraße bis zur Talsohle und
kommen uns ganz klein vor zwischen den hohen, steilen Wänden.
Auch hier gibt es das Shuttle Bus
System, was wir erst für seltsam hielten aber immer mehr zu schätzen
lernen, da dadurch keine Automassen die Natur und das Naturerlebnis
trüben.
Am Nachmittag machen wir uns auf und erkunden den „hidden Canyon“. Eine abenteuerliche Wanderung durch einen 2-6m breiten Canyon verschönert uns die Zeit. Am Abend suchen wir uns außerhalb des Parks auf einer staatlichen Flächen, auf dem Kampieren erlaubt ist, einen Schlafplatz. Am kommenden Tag wollen wir zum „angle landing“ Punkt, da man von dort einen tollen Blick über und in den Canyon hat.
Der Aufstieg ist nicht ganz einfach und wir sind begeistert was man in Amerika so alles für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Der Aufstieg ist teilweise nur mit einfachen einseitigen Halteketten gesichert und ist auf dem immer mit Sand bedeckten Steinen nicht einfach. Wir reichen sicher unser Ziel und genießen die Aussicht. Dabei entdecken wir noch zwei Waghalsige Kletterer, die eine ca. 600m lange Route senkrecht mit eigener Sicherung im Sandstein bewältigen. Einfach Wahnsinn.
Wir verlassen den Zion und kommen aus
dem Staunen nicht mehr raus...aber dazu später mehr.
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