Samstag, 26. Mai 2012

Go West

Wir sind gerade am südlichen Ufer des Lake Tahoe und haben uns das erste Mal auf der Reise in einem Motel verkrochen. Obwohl "Merorial Day"-Wochende ist haben wir einen ganz guten Preis für zwei Nächte bekommen. Draußen ist das Wetter kalt, regnerisch und teilweise schneit es. Wir liegen im Bett, suchen immer noch nach einer Lösung was wir mit unserem Auto machen und surfen nach allen Informationen die wir so für den Neustart und für den Rest der Reise brauchen. In den letzten 14 Tagen haben wir ca. 2000km hinter uns gebracht. Wir kreuzten im Westen von Idaho die Salomon-Mountains und auf dem weiteren Weg nach Oregon zeigte uns die Küstenbergkette noch schöne Schnee bedeckte Gipfel bevor bei Florence den Pazifik erreichten. Bei einem custom- cars-Treffen konnten wir uns davon überzeugen, dass nicht nur die Deutschen ihre Autos mehr lieben als ihre Kinder.
Der Highway 101, der sich entlang der Küste schlängelt überraschte mit tollen Ausblicken auf das Meer und geleite uns zu unserem lang erwarteten Ziel, die Riesenwälder des Redwood Nationalparks. Nach dem Besuch des Visitor-Centers, wo wir mit Karten und Tipps ausgestattet wurden, ging es auf einer schmalen Schotterstraße in den Wald. Die ersten Meter waren mit Duglas-Fir Bäumen bewachsen, die ähnlich unserer Fichten aussehen. Nach einigen Kurven schlängelte sich dann die schmale Straße durch rechts und links stehende riesige Redwood Bäume. wir bekamen den Mund gar nicht mehr zu und drückten uns die Nasen an der Windschutzscheibe platt, bis wir endlich einen Platz gefunden hatten wo wir parken konnten und uns die Riesen aus der Nähe ansehen konnten. Danach führte uns ein 5km langer Wanderweg quer durch den Wald zu einem sieben Meter im Durchmesser dicken Riesen. Das Wandern auf dem Waldweg war wie ein Sprung in eine andere Zeit. Der Blick wanderte zu den Riesenstämmen und versuchte im Kopf zu erklären, dass das hier gerade real ist. Man fühlte sich wie in einem Fantasy-Roman oder es drängte sich der Gedanke auf, dass gleich ein Dinosaurier um die Ecke biegen muss.
Der einsetzende Regen am Nachmittag ließ uns einen freien Campingplatz am Rande des Parks aufsuchen und wir hatten einen schönen Nachmittag bei Regenwetter im Landy mit Hörspiel und Nudeln mit Tomatensauce. Der nächste Tag war wieder mit mehr Sonne gesegnet und wir besuchten die "tall tres", großen Bäume am Ufer des Redwood River... Wir folgten einer Schotterstrecke über die ersten Hügelketten der Küstenberge und folgten dem Trinity River wieder ins Landesinnere. Nach einem kurzen Abstecher nach Reno sind wir jetzt am Lake Tahoe und warten, dass das Wetter besser wird. Morgen werden wir uns auf den Weg zum Yosemite Park machen und hoffentlich ab Dienstag mit wenigen Besuchern die "Nose" von El Capitan bewundern. Genießt die Sonne in Deutschland, die wir nicht haben. Bis bald und dann wieder live.