Montag, 5. Dezember 2011

Tungurahua

Eigentlich planten wir von Quito aus die Grenze nach Kolumbien zu überqueren aber dann kam's doch anders, denn wir erfuhren, dass der Vulkan Tungurahua (bei Baños) zur Zeit wieder aktiv ist und Steine und Feuer spuckt. Zuerst ärgerten wir uns kurz, denn in Baños waren wir erst vor 2 Wochen. Aber wir ärgerten uns nur kurz und beschlossen einfach nochmal nach Baños zu fahren. Von unserem damaligen Schlafplatz aus hatten wir ja schon damals einen tollen Ausblick. Sarah und Steve, die wir auf dem Campingplatz getroffen haben, beschlossen kurzerhand ihre Reisepläne um zuschmeißen und mitzukommen. So eine Gelegenheit bietet sich nicht sooo oft im Leben.
Die Überfahrt verlief ohne Probleme, nur, dass es unterwegs anfing zu regnen und als wir am Schlafplatz ankamen, standen wir vor einer weißen Nebelwand. Zwischendurch zeigte sich Tungurahua dann doch und vor allem genossen wir ihr fernes Gegrummel, das klang wie ein fernes Gewitter. Die ganze Nacht lagen wir in unseren Autos und hörten dem Gegrummel zu. Ab und zu schauten wir aus dem Fenster, aber außer Nebel war nichts zu sehen.
Am nächsten Tag wechselten wir die Location in der Hoffnung einen Platz zu finden, von dem aus wir wenigstens ein bisschen Feuer-spucken sehen können. Leider kam auch diesmal ein dicker Nebel auf und wir wählten unser Nachtlager nach Gehör, d.h. wir blieben dort stehen, von wo aus das Gegrummel kam, inzwischen deutlich lauter als am ersten Schlafplatz. Den ganzen Abend bekamen wir nichts zu sehen und alle verkrochen sich in ihre Autos. Kurz vor dem Schlafengehen gingen wir nochmal raus und sahen, dass sich der Nebel und die Wolken verzogen hatten, man konnte die Spitze von Tungurahua sehen. Und ganz schwach auch noch etwas Rotes erkennen. Wir holten die anderen und stierten uns die Augen aus dem Kopf um was zu erkennen. Dann verschwanden die Wolken vollständig und uns bot sich ein einmaliger Ausblick auf den Steine und Feuer spuckenden Vulkan Tungurahua. Außer "Wahnsinn" fiel uns allen nicht viel mehr ein. Wir wurden zwei mal in der Nacht von neuen Ausbrüchen geweckt und haben uns gespannt das wundervolle Naturschauspiel angesehen.


Ecuador: viel grün und tolle Vulkane

Nach etwas mehr als 3 Wochen sind wir vor 4 Tagen in Quito angekommen. Nachdem in Vilcabamba 2Tage Regen „genossen“ haben, begaben wir uns auf der östlichen Route Richtung Norden. Leider war die Straße anders als im Reiseführer beschrieben so gut wie komplett geteert. Die Landschaft entschädigte uns aber für das schnelle Fortkommen. Neu waren auch die nachmittäglichen Regenschauern bzw. Gewitter. Die Schlafplatzwahl war auch hier in Ecuador kein Problem, wir fanden immer schöne Plätze in der Natur abseits der Wege.
Bei Macas überquerten wir für einen kurzen Abstecher die Berge und kamen vom Amazonasbecken in die Vulkanregion. Bei Baños hatten wir eine tolle Aussicht auf den Tungurahua und konnten etwas an unseren Autos schrauben. Zurück im Amazonasbecken besuchten wir die Bio-Reserva Jatun-Sacha und erlebten schöne Wanderungen durch den Wald und stiegen auf einen 30m hohen Aussichtsturm über den Baumwipfeln. Naja, Aussicht ja, aber Turm ist ein bißchen übertrieben, denn wir kletterten einen abgespannten Pfahl aus Stahlstangen hoch, mit einer Seitenlänge von etwa 20cm. Oben angekommen saßen wir auf einem Teller von etwa 2,5m mit einem Geländer von etwa 10cm. Also sehr abenteuerlich... Nach einem Abstecher zum höchsten Wasserfall Ecuadors ging es weiter zum Cotopaxi und zur Laguna Quilotoa. Wir konnten bis zum Beginn des Eisfeldes auf 5000m dem Gipfel des Cotopaxis näher kommen.
Hier in Quito haben wir im Hostal Zentrum bei Gerd (81 Jahre alt(!!!)) einen tollen Stellplatz und konnten uns ganz entspannt die Stadt ansehen. Eigentlich wollten wir weiter nach Kolumbien aber der Vulkan Tungurahua bei Baños ist wieder aktiv und wir wollen uns dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Wir sind alle gespannt was wir sehen werden. Für diesen Ausflug wird sich unsere Reisegruppe nochmal erweitern, denn Sarah und Steve mit ihrem roten Toyota (http://elrojito.blogsport.de/) begleiten uns.
Viele Grüße aus Quito Agnes und Claus.